Fürs Alter vorzusorgen, ist mehr als sinnvoll, auch wenn die Renten 2016 erst gestiegen sind. Für vier Millionen Deutsche sind fondsgebundene Riester-Rentenversicherungen das Mittel der Wahl. Doch wie stark die Rendite ausfällt, schwankt deutlich.
Eine Riester-Fondspolice kann nur Rendite abwerfen, wenn sie entsprechend gut zusammengesetzt ist. Weil die Versicher sich nach Zusammensetzung der Fonds nicht aktiv um eine optimale Gestaltung kümmern, sollten Kunden selbst in Aktion treten. Welche Fonds Sinn machen, hat jetzt Finanztest zusammengefasst. Ein Anruf beim Versicherer genügt, um schlechte Policen gegen bessere aus der angebotenen Fondspalette auszutauschen. Zumal der Tausch bei den meisten Anbietern kostenlos ist.
So können Versicherte mitbestimmen
Wie Finanztest berichtet, kann der Werteentwicklung von fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen zum Teil stark schwanken, denn nicht in allen Paketen stecken auch renditestarke Fonds. Erhöht sich bei manchem Versicherer der Wert der Fonds jährlich um nicht einmal einen Prozentpunkt, erreicht ein anderer Anbieter mit seinen Riester-Fonds sogar ein zweistelliges Wachstum. Während die Versicherer jedoch einen Teil des Guthabens sicher und fest lagern, um die Riester-Garantie für die Kunden sicherzustellen, kann ein anderer Teil selbstbestimmt angelegt werden. Dabei müssen Anleger zwar aus dem Portfolio des Anbieter wählen, dieses ist aber meist gut bestückt. Mindestens zehn bis über 100 Fonds haben die Versicherer zur Auswahl. Mehr als drei Fonds sollten jedoch nicht gewählt werden, auf die das Guthaben zu verteilen ist. Finanztest empfiehlt, während der Vertragslaufzeit möglichst auf Aktienfonds zu setzen, da diese am meisten abwerfen. Erst in den letzten fünf Jahren vor Renteneintritt setzt das sogenannte Ablaufmanagement ein, das viele Versicherer anbieten. In dieser Phase können die Aktienanteile schrittweise reduziert werden.
Riester-Rente: Diese Fonds sind empfehlenswert
Als erste Wahl gelten die sogenannte Exchange Traded Funds (ETF). Diese börsengehandelten Investmentfonds bilden einen Index möglichst genau nach, so etwa den Deutschen Aktienindex (Dax). Bei ETF, die einen globalen Aktienindex nachbilden, wird das Anlagerisiko durch breite Streuung minimiert. Beispielhaft dafür wäre der MSCI World als Weltindex, indem rund 1.600 Unternehmen aus über 20 Industrienationen gelistet sind. Aber auch ETF mit Bezug auf europäischen Indizes sind empfehlenswert, wenn auch nicht so breit gestreut. Wer ETF aus dem Euroraum wählt, hat dafür aber auch ein kleineres Risiko an Währungsschwankungen. Im Vergleich zu gemanagten Fonds sind ETF weniger kostenintensiv und müssen vom Sparer nicht permanent beobachtet werden, da sie sich zum Großteil wie der Markt entwickeln.
Fonds, die beobachtet werden müssen
Die zweite Wahl nach den ETF sind gemanagte Aktienfonds. Diese werden je nach Marktsituation von einem Fondsmanager angepasst. Im Idealfall gibt es so mehr Rendite als bei den ETF. Das gelingt zumeist aber nur über einen kurzen Zeitraum und auch nicht allen Managern. Kunden sollten bei gemanagten Aktienfonds daher besser regelmäßig die Entwicklung ihrer Fonds überprüfen. Ebensolches gilt auch für Mischfonds mit hohem Aktienanteil, die auch als vermögensverwaltende Fonds bezeichnet werden und als dritte Wahl für fondsgebundene Riester-Renten zu sehen sind. Empfohlen werden Mischfonds mit einem möglichst hohen Anteil an Aktien, da nur dieser wirklich Rendite bringt.