Das aktuelle Niedrigzinsniveau freut künftige Bauherren, denn die Kredite sind derzeit so günstig wie selten zuvor. Doch Menschen, die sich für eine zusätzliche Altersvorsorge interessieren, haben das Nachsehen. Zum einen fällt der Zinseffekt, der das Sparen über einen langen Zeitraum lohnenswert macht, geringer aus. Zum anderen werden die geringen Erträge von der Inflation gleich wieder geschluckt.
Wie die Zeitschrift „Finanztest“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, sind in dieser Situation Riester-Fondsprodukte lohnenswert, die das Geld der Anleger am Aktienmarkt investieren. Das Risiko wird dabei gering gehalten, denn auf das eingezahlte Geld gilt immer eine Riester-Garantie. Wer diese Variante der Altersvorsorge wählt, muss sich zunächst entscheiden: Will er Flexibilität über fondsgebundene Versicherungen oder Langfristigkeit bei Fondsgesellschaften? Ersteres bietet die Möglichkeit, die Fonds selbst auszusuchen und die Auswahl jederzeit ändern zu können. Letzteres ist dagegen etwas für Anleger, die ihr Geld von Anfang an und zudem so lange wie möglich in Fonds investieren möchten. Die Fonds, in die die gezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen fließen, werden jedoch meist von den Fondsgesellschaften vorgegeben.
Wertschwankungen bei Garantie
Riester-Sparer profitieren von einer Garantie, die sowohl für Riester-Banksparpläne, -Versicherungen und auch die -Fondsprodukte gilt. Hält der Sparer bis zum Schluss durch, verliert er kein Geld, denn zum Beginn der Rente müssen Zulagen und Beiträge noch vorhanden sein. Beim Riester-Fondssparen kann es allerdings zu zwischenzeitlichen Wertschwankungen kommen, während der Ansparzeit kann der Vertrag ins Minus rutschen. Daher eignet sich das Riester-Fondssparen nicht für Kunden, die damit ein Wohnprojekt finanzieren wollen.
Statische vs. dynamische Konzepte
Je nach Anlagekonzept unterscheiden sich diese Wertschwankungen. Für die Zeitschrift „Finanztest“ wurden 17 fondsgebundene Riester-Rentenversicherungen und zehn Riester-Fondssparplanvarianten bewertet und gemäß ihres Risikos in drei Klassen eingeteilt. Laut der Untersuchung sind die statischen Angebote am sichersten, bei denen ein Teil der Einzahlungen in Zinsanlagen fließt. Auf diese Weise wird die Garantie gewährleistet. Der Betrag, der dann noch übrig bleibt, wird am Aktienmarkt investiert. Der Nachteil solcher Angebote ist, dass die Renditechance relativ gering ist. Anders verhält es sich dagegen bei dynamischen Anlagekonzepten, bei denen die Anbieter das Geld je nach Marktlage zwischen sicheren Anlagen und Aktienfonds verteilen. Dieses Vorgehen hat jedoch den Nachteil, dass am Ende nur die Riester-Garantie übrig bleibt, falls der Anbieter sehr aggressiv am Aktienmarkt vorgegangen ist.